- X-Window
- X-Window(X10, X11), eine Systemerweiterung für Unix, die u. a. einen Fenstermanager (Fenster) und ein Client-Server-Modell auf Basis des sog. X-Protokolls (s. u.) enthält und die Grundlage für die meisten grafischen Benutzeroberflächen (GUI, Abk. für Graphical User Interface) für Unix-Rechner darstellt. X-Window wurde Mitte der 1980er-Jahre von Mitarbeitern des MIT sowie von DEC (heute Compaq/Hewlett-Packard) entwickelt. Die erste Version wurde unter der Bezeichnung X10 vorgestellt, bereits zwei Jahre später folgte die Version X11, die aktuell in der Version X11R6.6 (X11 Version 6.6) vorliegt. Damit die Entwicklungen besser gebündelt und das System weiter bekannt wird, wurde 1987 die X-Org (dt. »X-Konsortium«) gegründet, die mittlerweile ein Teil der Open Group ist.Das Arbeiten mit X-Window-Oberflächen unterscheidet sich kaum von der Arbeit an Macintoshs oder Windows-Rechnern (Windows): Innerhalb eines Hauptfensters existieren weitere Fenster, in denen Programme ablaufen; Icons (Symbole) repräsentieren Programme, Dateien oder Ordner. Im Unterschied zu anderen grafischen Benutzeroberflächen beruht X-Window jedoch auf einem offenen Standard, dem sog. X-Protokoll. Dieses Protokoll sieht vor, dass die Programme, die auf X-Window zugreifen sollen, eine Client-Server-Struktur zwischen dem Programm und den für die Grafikausgabe notwendigen Geräten herstellen. Dadurch werden alle Programme in einen geräteunabhängigen Teil, als X-Server bezeichnet, und einen geräteabhängigen Teil, den X-Client, getrennt. Die beiden Programmteile müssen miteinander über ein asynchrones Netzwerkprotokoll miteinander kommunizieren. Dadurch sind geräteabhängige Teile streng von den funktionalen Teilen getrennt. Das X-Protokoll bietet dabei eine allgemeine Schnittstelle, die beispielsweise die Ansteuerung von Fenstern vorgibt. Die Vorteile dieser Arbeitsweise liegen in einem einheitlichen Aussehen von Fenstern innerhalb eines Netzwerks, selbst dann, wenn unterschiedliche Rechner eingesetzt werden. Zudem können Server- und Client-Module leicht auf andere Geräte und Betriebssysteme portiert werden.Beispiele für X-Window-Systeme sind Motif (für Mac OS X, FreeBSD und Linux), XFree86 (das z. B. unter Linux, Sun Solaris x86, Mac OS X oder OS/2 läuft) sowie Broadway, mit dem X-Clients über einen Browser aus einem Intranet oder dem Internet aufgerufen werden können.TIPP:Das X-Window-System sollte mit »startx« und nicht mit »x« gestartet werden.Lässt sich unter XFree86 die AltGr-Taste nicht benutzen, muss die Datei XF86Config (unter /ect/X11) bearbeitet werden. Öffnen Sie diese Datei mit einem Editor und suchen Sie im Abschnitt »keyboard« den Eintrag »RightAlt«. Hier fehlt der notwendige Schlüssel. Tragen Sie direkt neben »RightAlt« ein: »ModeShift«. Nach dem Speichern von XF86Config müsste sich die AltGr-Taste benutzen lassen.
Universal-Lexikon. 2012.